Rückblick Januar 2020
Viele Hochdruckphasen und sehr trocken

Das neue Jahr hat mit einem Überhang aus den letzten Tagen des Dezembers 2019 begonnen: Hoch Xia sorgte gleich am Anfang für reichlich Sonnenschein. Überhaupt hat es den Monat über einige stabile Hochdruckwetterlagen gegeben, die mit einer sehr trockenen Witterung einhergingen. Beispielsweise das Hoch Ekart, das vom 19. bis 26. Januar über Mitteleuropa verweilte und in seinem Zentrum bis zu 1050 Hektopascal erreichte. Der höchste jemals gemessene Luftdruck in Deutschland ist im Januar 1907 notiert worden. In Greifswald ist die Barometernadel bei1060,8 Hektopascal stehengeblieben. Auf den meisten Anaeroid-Barometern für den häuslichen Gebrauch wäre dieser Wert nicht ablesbar gewesen, da die Skala bei 1050 Hektopascal endet. Während die Sichtverhältnisse in den Niederungen durch die Inversion oftmals trüb und unter zehn Kilometer lagen, hat es auf den Bergen oberhalb von eintausend Metern beste Sichtweiten bis zu 100 Kilometern gegeben. Die Kehrseite solcher blockierenden Hochs ist, dass sie Tiefs fernhalten und den damit verbundenen Niederschlag, der im Januar nur etwa die Hälfte dessen erreicht hat was in der Region üblich wäre.  Nur 19,2 Liter Regenwasser auf den Quadratmeter, entsprechend 51,2 %, sind im Januar in Summe zusammengekommen. Niederschlag in fester Form gab es, wenn überhaupt, nur in den höheren Lagen oberhalb von 600 Metern. Außer am 2. Januar, als in den Morgenstunden, vor allem in den südöstlichen Stadtteilen von Esslingen, leichter Schneefall aus hochnebelartiger Bewölkung einsetzte und die Straßen kurzzeitig mit einer wenigen Millimeter Dicken Schneedecke überzogen wurden. Da es sich offensichtlich um Industrieschnee eines nahegelegenen Kraftwerkes gehandelt hat, haben viele durch die enge Begrenzung das Phänomen nicht beobachten können.

Die Sonne hat es dagegen mit den Hochs leicht gehabt: Morgendliche Nebelschwaden oder Hochnebelfelder haben sich rasch aufgelöst und so konnte die Sonne oft unter einem fast wolkenlosen Himmel scheinen. Insgesamt sind 93 Sonnenstunden gezählt worden, was 133 % entsprechen.

Der Januar 2020 ist statistisch gesehen viel zu mild ausgefallen. Mit einer mittleren Temperatur von 3,46 Grad ist der zweite Wintermonat um 2,96 Grad zu Ende gegangen. Nachts sanken zwar die Temperaturen oft unter den Gefrierpunkt (tiefste Temperatur minus 6,2 Grad am 21.1. und insgesamt 20 Luft-und 27 Bodenfrosttage), tagsüber ist die Quecksilbersäule immerhin an sieben Tagen auf zweistellige Werte geklettert und so wurde die Durchschnittstemperatur auf hohem Niveau gehalten. Mit den höchsten Wert am letzten Januartag mit 15,2 Grad. Verantwortlich dafür war eine Warmfront und eine damit verbundene Drehung der Strömung auf Südwest. Milde Atlantikluft ist somit nach Deutschland gesteuert worden.



Langjährige Extremwerte in einem Januar seit 1958









kältester Monat -6.0 °C 1963
wärmster Monat       5.9 °C      2007
kältester Tag -21.2 °C 13.01.1987
wärmster Tag 18.3 °C 10.01.1991
höchster Monatsniederschlag 98.1 mm 2004
geringster Monatsniederschlag 3.8 mm 1996
höchster Tagesniederschlag 22.5 mm 04.01.2003
höchste Monats Sonnenscheindauer 113.2 h 2006
geringste Monats-Sonnenscheindauer 19.5 h 2013
höchste Schneedecke 40 cm 10.01.1982