Rückblick August und Sommer 2020

Der vergangene August ist mit einer Durchschnittstemperatur von 21,02 Grad zu Ende gegangen. Er lag damit um 3,1 Grad über dem langjährigen Klimamittel und reiht sich hinter 2003 mit 24.2 Grad, sowie  2015 und 2018 mit jeweils 21,8 Grad in die Kategorie als einer der wämsten August-Monate ein. Eine erste Hitzewelle bescherte das Hoch Detlef mit Temperaturen über der 30 Grad Marke vom 7. bis zum 12. August. Heiß wurde es dann nochmal am 15. und 16. sowie am 20. und 21. August. Insgesamt wurden bis zum Ende  des Monats 20 Sommer -und 11 heiße Tage gezählt. Im vergangenen Jahr waren es nur acht Tage mit Temperaturen über 30 Grad. Der höchste Wert wurde am 21. August gemessen mit 35,7 Grad, die tiefste Temperatur am 5.8. mit 10,3 Grad.

Wirft man einen Blick auf die letzten drei Sommermonate (meteorologischer Zeitraum 1.6. bis 31.8.) dann ist dieser Sommer nicht ganz so warm ausgefallen, wie im letzten Jahr: Die jahreszeitliche Durchschnittstemperatur lag 2019 bei 21 Grad und damit 3,1 Grad über dem Mittel. In diesem Sommer bei 19.7 Grad und damit nur 1.8 Grad über dem Durchschnittswert (siehe Grafik Wärmesumme).

 Die Witterung zeigte sich eher von der unbeständigen Seite und die Temperaturen fuhren ein längeres Stück Achterbahn. Mal war es zu warm, dann wieder zu kühl, weshalb der Sommer 2020 von vielen Medien als „Schaukelsommer“ betitelt wurde. In unseren mittleren Breiten kann man dies allerdings als einen eher normalen Witterungsablauf betrachten.

Anlass zur Sorge könnte die, nun das dritte Jahr in Folge, große Trockenheit geben: In den letzten drei Monaten hat es deutlich zu wenig geregnet. Mit einer Summe von 207,6 Liter auf den Quadratmeter sind lediglich 86 % des üblichen Solls an Niederschlag heruntergekommen. Nur 51% sind davon ins Erdreich gesickert ( 2020 bis jetzt nur 22 %), was auch an der enormen Verdunstungsmenge von 405,3 Litern pro Quadratmeter lag. Die gemessene Bodenfeuchte in einem Meter Tiefe, zeigte wieder einmal mehr den Wasserverlust. Auffällig dabei ist, wie es in den letzten Jahren schon zu beobachten war, dass es durch die geringen Temperaturunterschiede zwischen den Subtropen und den Polarregionen, der Jetstream (Strahlstrom in der oberen Troposphäre) schwächer ausfällt und es dadurch kaum zu Bewegungen der mittleren und oberen Troposphäre kommt und das Wettergeschehen so zum Stillstand bringt. Tagelang kann sich dann ein Hoch oder ein Tief halten. Hinzu kommt noch, dass Gewitter durch die geringen Luftdruckgegensätze und die damit ausbleibenden Luftströmungen nicht weiterziehen und dort, wo sie entstanden sind, sich auch gleich wieder entladen. So kam es auch in diesem Sommer wieder des Öfteren nur zu eng begrenzten Regengüssen, die dadurch auch Überflutungen verursachten.

Während die Monate Mai Juni und Juli deutlich zu trocken ausgefallen sind, hat es im August in Esslingen mehr geregnet als normal: Mit 77,6 Millimeter sind 102,1 % erreicht worden.  Dabei wurden neun Gewittertage (Tag, an dem mindestens der Donner zu hören ist) und an drei Tagen Starkregen-Ereignisse ( 17. 18. Und 28.8. ) beobachtet. An diesen Tagen kam es durch die kräftigen Regengüsse zu stündlichen Regenraten zwischen 26 und 28,8 Liter. Die Niederschlagsmenge reichte dagegen nur von 13,8 Liter am 17.  - 5,6 am 18.  bis 13,6 am 22. – und mit der höchsten Menge von 14,8 Millimeter am 30. August. Sonne gab es dagegen reichlich, wie über die Sommermonate, als auch im August: 722,25 Stunden und damit 52,3 Stunden mehr als üblich im Sommer und 237,5 Stunden im August  mit einer Bilanz von 106,7 %.

 

 

© Lothar Aeckerle